Enzo Ferrari (* 18. Februar 1898 in Modena; † 14. August 1988 ebenda) war ein erfolgreicher Rennfahrer und Gründer des Rennwagenherstellers Ferrari.
Als Sohn einer norditalienischen Familie in den Bergen wurde Enzo Anselmo Ferrari am 18. Februar 1898 in der Region Emilia Romagna geboren. Die Mutter war Bäuerin, der Vater besaß einige Schlossereibetriebe in der Umgebung. In verschiedenen Biografien abweichende Geburtsdaten sind auf die verspätete Anmeldung seiner Geburt auf Grund der seinerzeitigen Witterungsbedingungen zurückzuführen.
Ausbildung und Anfänge
Mit Beendigung seiner Schulausbildung im Jahr 1914 erlernte Ferrari das Handwerk seines Vaters in dessen Schlosserei. Schon in seiner Jugend interessierte ihn fast ausschließlich die neu aufkommende Technologie der Verbrennungsmotoren. So nutzte er den väterlichen Betrieb zur Vervollkommnung seines Wissens in seinem Interessengebiet mit anfänglicher Durchführung von Reparaturen und später mit ersten Entwicklungen an Motoren.
Einstieg in den Automobilrennsport
Die praxisnahe Tätigkeit im Zusammenhang mit Automobilen und aufkommende Autorennen in seiner Region, die dem Kraftfahrzeugschlosser zudem verlockende Verdienstmöglichkeiten suggerierten, führten zu dessen Bewerbung als Werksfahrer bei dem Automobilhersteller Fiat am Werkssitz Turin, wo man ihn in Ermangelung einer entsprechenden Ausbildung jedoch nicht einstellte.
Ersparnisse und private Förderer ermöglichten Ferrari im Jahr 1919 den Aufbau eines eigenen Fahrzeugs, mit dem er fortan privat an Rennen der Region teilnahm und erste Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregte. Sein schon als Jugendlicher bemerkenswertes Wissen über die Leistungssteigerung von Verbrennungsmotoren ihrer Zeit, gepaart mit der Fähigkeit, durch sein Fahrverhalten das Äußerste aus der Leistungsfähigkeit eines Fahrzeugs herauszuholen, brachte ihm schon in den ersten Monaten seines Antrittsjahrs als Rennfahrer einige Siege und die Aufmerksamkeit der Branche ein, die in einer Anstellung als Betriebstestfahrer bei CMN Construzioni Meccaniche Nazionale mündete.
Ferraris Erfolge steigerten das Renomeé von CMN, sodass er bereits nach kurzer Zeit zum ersten Werksfahrer aufstieg, und dort seine Popularität durch vordere Platzierungen in verschiedenen Bergrennen festigen konnte. Ausschlaggebend für seinen Wechsel zum renommierten Rennstall Alfa Romeo war die Belegung des vierten Platzes des Rennens von Parma, das damals überregionale Bedeutung hatte. Bereits im Jahr 1920 wurde Enzo Ferrari Chefwerksfahrer der Alfa-Crew, als er den zweiten Platz in der Targa Florio holte, die seinerzeit zu den Grand Slams Europas zählte. In den 47 Rennen, an denen Enzo Ferrari als Fahrer teilnahm, holte er über ein Dutzend Siege für Alfa-Romeo ein und war erfolgreichster Newcomer unter den Fahrern Italiens.Er begann seine Rennfahrerkarriere mit 20 Jahren.
Die Gründung des Rennstalls Ferrari
1929 gründete Ferrari seinen eigenen Rennstall die "Scuderia Ferrari" mit ihrem neuen Sitz in Modena (früher:Mailand), die aber weiterhin mit Fahrzeugen von Alfa Romeo an den Start ging. Nachdem Ferrari seine aktive Laufbahn beendet hatte, wurde er stellvertretender Leiter des Alfa Romeo-Teams. Diese Zusammenarbeit endete 1939 mit der Auflage, dass Enzo Ferrari vier Jahre lang keinen Rennsport mehr betreiben dürfe. Gleichzeitig wurde die "Scuderia Ferrari" ein unabhängiger Rennstall. Dieser zog 1943, nachdem das Werk im Zweiten Weltkrieg von alliierten Bombern fast vollständig zerstört wurde, von Modena nach Maranello um. Drei Jahre später konstruierte das Ferrari-Team erstmals einen Rennwagen und im Jahr danach folgte der erste Sieg.
Ferrari in der Formel 1-WM
Die Formel-1-Weltmeisterschaft startete am 13. Mai 1950 in Silverstone. Seit dem zweiten Rennen, am 21. Mai 1950 in Monaco, ist Ferrari als einziges Team und Motorenhersteller ununterbrochen dabei. Mit Ausnahme des GP von Großbritannien am 18. Juli 1959 in Aintree. Zu diesem Zeitpunkt herrschte in Italien ein Pilotenstreik, was den Transport der Rennwagen verhinderte. Zudem ist die "Scuderia Ferrari" mit 14 Fahrer- und 14 Konstrukteursweltmeisterschaften auch das erfolgreichste Formel-1-Team aller Zeiten.
Produktion von Straßenwagen
Seit 1946/47 stellt Ferrari auch Straßenwagen her, die allesamt über viel Leistung verfügen. Zwei der bekanntesten sind der "Dino" und der "Testarossa".
"Dino" war eine eigene Marke. Unter dem Namen Dino, der von Enzo Ferraris Sohn stammt, wurden nur Strassenfahrzeuge mit V6-Zylinder-Modelle gebaut( Dino 206 GT und GTS, Dino 246 GT und GTS sowie Dino 208 und 308 in 3 verschiedenen Karosseriespezifikationen). Dino war der Spitzname des erstgeborenen Sohnes Alfredo. Er trieb im Unternehmen den Bau eines Achtzylindermotors voran und starb, bevor dieser vollendet wurde, an Muskelschwund. Der Rennwagen mit eben diesem Achtzylindermotor wurde später nach ihm benannt. Die Typenbezeichnung lebte Anfang der 70er Jahre wieder auf, als die ersten Sechszylinder-Sportwagen von Ferrari wegen der Sportgesetze in Zusammenarbeit mit Fiat entstanden. Zur Homologation des Triebwerks für die Formel 2 mussten 2000 Motoren in Serienfahrzeugen eingebaut werden und diese Stückzahl konnte Ferrari ohne Partner nicht erreichen, so ergab es sich, dass dieser Motor im Dino von Ferrari und im Fiat Dino eingesetzt wurde. Auch im Lancia Stratos wurde das Aggregat eingesetzt.
Enzo Ferrari, der wegen seines herrischen Stils auch "Il Commendatore" oder auch der Drachen genannt wurde, leitete die Firma bis zu seinem Tod am 14. August 1988.
Nach Enzo Ferrari wurde auch der aktuelle Supersportwagen aus dem Hause Ferrari benannt, der Ferrari Enzo. Von ihm werden nur 399 Fahrzeuge gebaut, die allesamt schon verkauft sind. Dieser Wagen wird einer der schnellsten auf öffentlichen Straßen zugelassenen sein. Höchstgeschwindigkeit: 355 km/h.
Quelle: Wikipedia.org
mfg Franky
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